Tipps zur Spielhaltung

Im folgenden Abschnitt möchte ich ein paar Tipps zur Spielhaltung beim Dulcimer aus meiner Spielpraxis vorstellen. Der Mountain Dulcimer wird in Amerika auch lap dulcimer, also Schoß-Dulcimer genannt. Damit wird angedeutet, dass man den Dulcimer zum Spielen auf den Schoß legt. Klingt einfach, ist es aber nicht immer.

Rutschender Dulcimer

Abb. 1 - Der Dulcimer rutscht beim
Spielen immer weiter nach vorne
und nach unten

Dulcimer mit Haltegurt

Abb. 2 - Der Instrumentengurt
verhindert das Wegrutschen des
Dulcimers

Kinderstuhl

Abb. 3 - Spielhaltung auf einem
Kinderstuhl

Dulcimerspiel auf dem Tisch

Abb. 4 - Dulcimerspiel unter
Verwendung eines Tisches

Ein einfaches Spielbrett

Abb. 5 - Ein einfaches Spielbrett
aus einer massiven Holzplatte

Spielbrett mit Tonabnehmer

Abb. 6 - Spielbrett mit doppeltem
Boden und eingebautem Tonabnehmer

Jeder, der Dulcimer spielt, lernt früher oder später die Tücken dieser Spielhaltung kennen. Wenn man sich als erwachsener Mensch auf einem Stuhl mit normaler Sitzhöhe (ca. 45 cm) niederlässt, sind die Oberschenkel meist leicht nach unten vom Körper weg geneigt. Das hat zur Folge, dass der Dulcimer beim Spielen anfängt, unaufhaltsam nach vorne und nach unten zu rutschen (Abbildung 1). Anstatt konzentriert und entspannt Dulcimer zu spielen, ist man oft mehr damit beschäftigt, den Dulcimer daran zu hindern, nach unten zu rutschen und auf den Boden zu fallen.

Eine sehr einfache Möglichkeit, das Problem zu umgehen, ist die Verwendung eines Instrumentengurts, wie man ihn z.B. auch für die Gitarre kennt (Abbildung 2). Voraussetzung dafür ist, dass man den Dulcimer mit Gurthalteknöpfen bzw. Gurtpins ausstattet. Gurtknöpfe kann man in vielen verschieden Ausführungen (z.B. aus Holz, Kunststoff oder Metall) im Musikalienhandel kaufen. Die Knöpfe werden, je nach Ausführung, eingeleimt oder angeschraubt. (Achtung: Wer das selber machen möchte, sollte etwas davon verstehen!)

Eine weitere einfache Möglichkeit ist die Verwendung einer niedrigen Sitzgelegenheit. Ich habe lange Zeit einen Kinderstuhl mit einer Sitzhöhe von 30 cm zum Dulcimer spielen benutzt (Abbildung 3). Die Oberschenkel sind hier eher etwas nach oben hin angewinkelt und ein Wegrutschen des Dulcimers ist so gut wie ausgeschlossen. Von Nachteil ist, dass es auf Dauer ziemlich unbequem werden kann, auf so einem niedrigen Stühlchen zu sitzen.

Wie manche andere Griffbrettzithern, kann man natürlich auch den Dulcimer zum Spielen auf einen Tisch legen (Abbildung 4). Um ein Rutschen des Instruments auf dem Tisch zu verhindern, kann man ein Stück Stoff oder dünnes Leder unterlegen. Noch besser ist es, wenn das Instrument auf dem Boden kleine "Füßchen" hat, so wie es bei einigen anderen Griffbrettzithern der Fall ist. Da ich meine Instrumente jedoch nicht mit solchen "Füßchen" ausstatten wollte, habe ich stattdessen an den entsprechenden Stellen selbstklebende Möbelfilze auf dem Instrumentenboden angebracht, die ich bei Bedarf wieder entfernen kann. Der Effekt ist der gleiche: Es entsteht ein Abstand zwischen Tischplatte und Instrumentenboden und der Instrumentenboden kann freier schwingen. Das Dulcimer Spielen auf einem Tisch ist sehr entspannend, da man Beine und Füße frei bewegen kann. Wenn der Tisch eine massive Holzplatte und möglichst auch noch Zargen hat, ist er außerdem ein hervorragender zusätzlicher Resonanzkörper und kann den Klang des Dulcimers u. U. erheblich verstärken und verbessern.

Zur Zeit spiele ich meine Dulcimers am liebsten auf einem Spielbrett. Ausgangspunkt für den Bau eines Spielbretts war für mich vor einigen Jahren die Überlegung, die Vorteile eines Spieltischs mit denen eines Instrumentengurtes zu verbinden. Mein erstes Spielbrett bestand aus einem simplen massiven Holzbrett (Abbildung 5). An den Längskanten besfestigte ich jeweils eine Leiste um ein Herunterrutschen des Dulcimers vom Brett zu verhindern. Zwei Gurtknöpfe und ein Instrumentengurt vervollständigten mein erstes Spielbrett.

Eine Zeitlang war ich ganz zufrieden mit diesem Spielbrett, aber sehr schnell kamen mir einige Ideen, das Ganze noch zu verbessern. Bei meinem zweiten Spielbrett verwendete ich kein massives Holzbrett mehr (Abbildung 6). Ähnlich wie bei der "Doppelbodentechnik" eines Galax-Dulcimers oder bei einem Possum-Board benutzte ich zwei dünne Holzplatten, die ich an den Rändern mit einer Reihe von Klötzchen miteinander verleimte. Eine Randleiste befestigte ich nur noch an der dem Körper abgewandten Seite. Gurtknöpfe und Instrumentengurt wurden angebracht wie bei meinem ersten Spielbrett. Im Inneren des Spielbretts befestigte ich an der Unterseite der oberen Holzplatte ein Piezo-Tonabnehmersystem. Auf die Unterseite des Spielbretts klebte ich Stücke einer Gummiplatte, um Nebengeräusche, besonders bei der Verwendung eines Verstärkers, zu dämpfen. Auf diese Weise hat mein zweites Spielbrett jede Menge Vorteile gegenüber der ersten Variante:

Ich habe schon Ideen für ein drittes, nochmals verbessertes Spielbrett...

Spielbrett mit Tonabnehmer

Abb. 7 - Das Spielbrett im Einsatz

Spielbrett mit Tonabnehmer

Abb. 8 - Dulcimer spielen im Stehen
mit Spielbrett und Keyboardständer

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